KÜNSTLERINNEN

Thea Herzig

TÄTIGKEITSBEREICH

  • Malerei
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www.pastellbild.ch

Auszeichungen, Preise, Stipendien, Werkbeiträge, öffentliche Ankäufe

2022 Honorable Mention “Pastel100””, Artistnetwork für “113 Johannisbeeren” (Publikation im Pastel Journal April 2023)
2022 Honorable Mention “Get dusty » Pastel Guild of Europe für “113 Johannisbeeren”
2022 Shortlist der “40th Open Division IAPS 2022 Pastel World Exhibition” mit “Favourites”
2022 Shortlist der Ausstellung “make your mark” «113 Johannisbeeren”, Southestern Pastel Society SPS • April 2022 Shortlist der “40th Open Divis
2022 4. Platz Dakota “113 Johannisbeeren”, Pastels 1st Quarter (Judge: Karen Marguelis)
2022 Honorable Mention “Get dusty” Pastel Guild of Europe für “Sommerflieder”
2021 Bronze Award “My best work of 2021”, Camelback Gallery für “Sommerflieder”
2021 2. Platz, 3. Online-Wettbewerb für “abundance” http://www.pasit-pastellisti.com

Lebenslauf

Meine künstlerische Reise und mein Leben begannen 1969 am Weihnachtsmorgen in München (Deutschland). Meine mütterliche Familie hat einige Künstler hervorgebracht. Sowohl meine Grossmutter als auch meine Mutter waren beide musisch veranlagt. Die Grossmutter wäre gerne Tänzerin geworden, was ihr aber vom Vater verboten wurde. Meine Mutter hatte eine grosse malerische Begabung. Anders als ihr Bruder, der Kunst studierte, konnte sie sich nicht in diese Richtung verwirklichen.

Meine Schwester und mich hat meine Mutter aber nach ganzen Kräften gefördert. Kaum konnten wir Stifte in der Hand halten, bemalten wir Papier um Papier. Meine Mutter verwahrte jedes dieser kleinen Kunstwerke sorgfältig auf und notierte auf den Rückseiten unsere Erklärungen und Deutungen. Diese grosse Wertschätzung meiner Kunst klingt bis heute in mir nach.

Bis zum Alter von 20 Jahren war ich überzeugt «irgendetwas» mit Kunst in meinem Leben zu machen. Aber wie das Leben so spielt, kam es anders als erwartet. Mit dem frühen Tod meiner Mutter und dem Umzug in die Schweiz stand mit einem Mal das Geld verdienen im Vordergrund, so dass ich mich mit 20 Jahren für die Arbeit als Krankenpflegerin entschied.

Lange Jahre hatte ich das Malen immer im Hinterkopf, traute mich aber nicht Zeit zu investieren aus der Sorge ohne formelle Ausbildung nicht gut genug zu sein.
Anfang 30, mit einem kleinen Kind zuhause, spürte ich, dass ich meiner Kreativität ein Ventil geben musste, um nicht an ihr zu ersticken.
Ich begann mit Acryl zu malen und bildete mich in diversen Kursen und Techniken an der «Schule für Gestaltung» (Bern) weiter.

2011 entdeckte ich die Hamburger Künstlerin Astrid Volquardsen und die Pastellkreiden. In 3 Pastellkursen, die ich bei ihr besuchte, habe ich das Grundlegende über Pastelle gelernt. Seitdem bin ich den Pigmenten verfallen und tauche immer tiefer in die faszinierende Welt der reinen Farben ein.

Seit 2016 nehme ich an Ausstellungen teil (siehe Liste Ausstellungen unten) und verkaufe meine Werke an Sammler in der Schweiz und Deutschland.



Mitgliedschaften
• Bildende Künstler Berner Oberland Bkbeo 2017 (https://www.bkbeo.ch)
• KunstInternational, Stuttgart 2018 (https://www.kun-st-international.de)
• Pastel Guild of Europe 2020 (https://pastelguild.org/)
• International Association of Pastel Societies 2020 (http://www.iapspastel.org/index.htm)
• Pastel Society of America, Signature Member (Mai 2021 https://www.pastelsocietyofamerica.org)

Künstlerstatement

Essen als Leitthema
Essen ist essenziell. Es betrifft jeden Menschen. Das, was auf dem Tisch eines Menschen kommt, definiert wer er ist und wie er lebte. Wenn man den Speiseplan eines Menschen kennt, kann man mit grosser Wahrscheinlichkeit sagen, wie sein Gesundheitszustand, seine finanzielle Lage und wo sein Heimatort ist. Der Speiseplan eines Menschen sagt mehr als ein Pass über ihn aus.
Essen ist Identität und verbindet. Es verbindet einen mit anderen Menschen, die derselben Prägungslandschaft entstammen. Man teilt die Vorliebe für bestimmte Speisen, man feiert gemeinsam Feste mit Gerichten, die allen bekannt sind.
Essen ist politisch. In einer Welt, in der immer noch 11% der Menschen hungern und gleichzeitig in den Industrieländern das Übergewicht zu einer Volkskrankheit geworden ist, ist Ernährung kein neutrales Thema.
Essen ist klimarelevant. Circa 30% des weltweiten Co2-Ausstosses wird durch die Produktion und den Transport unseres Essens verursacht. Und so stellt das, was unser Überleben sichert, nämlich unsere Nahrung, auch gleichzeitig unser Überleben in Frage.
Und Essen begeistert mich. Ich liebe es zu pflanzen, ernten, einmachen und kochen. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Essen ist nur eine Fortsetzung meines Alltags. Die Referenzfotos von Blüten stammen aus meinem Garten oder von den nahen Wiesen. Viele der abgebildeten Früchte, Gemüse und Blumen stammen aus eigenem Anbau.

Tradition der Stillleben
Meine 5 Bilder stehen in der Tradition der Stillleben, allerdings nicht im klassischen Sinne. Schon die Draufsicht auf die Szene, statt einer Seitenansicht, verschiebt die Perspektive. Meine Stillleben sind Muster, deren Arrangement ich sorgfältig plane und die ich «Foodpatterns» nenne. Die Vorarbeit mit den tatsächlichen Früchten, das Fotografieren und das Bearbeiten am Computer beanspruchen viel Zeit. Am Ende entsteht ein Bild immer aus vielen einzelnen Fotografien, die ich kombiniere.
Die Bilderserie hat sich aus Versuchen mit klassischen Stillleben entwickelt. Ich habe eine besondere Vorliebe für die sogenannte «Darkfood-Photography», die Essen in sehr dunklen, atmosphärischen Settings zeigt und die den Stillleben des 17. und 18. Jahrhunderts in ihren dunklen Stimmungen ähneln.
Wie in den Vanitas- oder Memento-Mori-Darstellungen des 17. Und 18. Jahrhunderts deutet diese Dunkelheit die gleichzeitige Anwesenheit des Lebens / der Fülle sowie des Todes / der Vergänglichkeit an.
Diese Aussage mag angesichts meiner farbenfrohen und vor Frische strotzenden Früchte und Blüten etwas irritierend sein und ich bin auch zufrieden damit, wenn der Betrachter einfach ein «schönes» Bild sieht. Aber für den Betrachter, der weitergehen möchte und seiner Bezeichnung («Betrachter») gerecht werden will, der soll sich durch den Titel eingeladen fühlen, in der Betrachtung weiterzugehen.


Technik
Alle Bilder sind ausschliesslich mit Pastellen verschiedener Härtegrade gemalt. Als «Werkzeug» benutze ich - neben den verschiedenen Strichvariationen der Kreiden - vor allem meine Finger. Ich arbeite auf Pastellpapier, das mehrere Schichten Pigmente gut aufnimmt.
Da das Mischen mit Pastellkreiden nur bedingt möglich ist, habe ich eine grosse Palette an einzelnen Pastellsticks. Aus dieser Palette stelle ich für jedes einzelne Objekt auf dem Bild eine eigene, kleine Palette zusammen. Erst, wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, beginne ich zu malen. Da ich die Bildgestaltungsaspekte und die Farbauswahl in einzelne Schritte unterteilt habe, kann ich mich dann ganz ausschliesslich auf das Malen konzentrieren. Für mich wird das Malen dadurch zur aktiven Meditation oder psychologisch ausgedrückt könnte man sagen, dass ich mich dem Erlebnis des «Flows» überlassen kann.